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Herschfeld (hf).  Die Sparmaßnahmen des Bistums haben auch im Kreiscaritasverband Rhön-Grabfeld finanzielle Lücken hinterlassen, so dass sowohl Geschäftsführerin Angelika Ochs als auch der erste Vorsitzende Reiner Türk bei der großen Vertreterversammlung in der Kirche von Herschfeld von notwendigen Sparmaßnahmen im Haushalt 2022 sprachen. Reiner Türk dankte dabei dem Diözesanvorsitzenden der Caritas, Domkapitular Clemens Bieber, für die unbürokratische Hilfe in Bezug auf die Erhaltung des Kleidermarktes. Dieser war selbst bei der Versammlung und sagte allen Dank, die bei der Caritas Verantwortung tragen und mithelfen die Caritas erfahrbar zu machen. Lob gab es für die Sozialstationen St. Kilian und St. Peter, die durch die positive Aufwärtsentwicklung zeigen, dass die Menschen auf dem Land noch Vertrauen in die Caritas haben.

Das unterstrich in seinem Grußwort auch der Vorsitzende des Kreiscaritasverbandes, Reiner Türk, der darauf verwies, dass die Caritas in Rhön-Grabfeld für alle hilfsbedürftigen Menschen da ist. Er sprach von einem aufregenden Jahr und dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz und die Herausforderungen, die gemeistert wurde. „Sie alle haben außerordentlich viel geleistet!“ Besonderer Dank galt Kreiscaritasgeschäftsführerin Angelika Ochs. „Sie hatte das Große und Ganze im Blick.“ Ein Vergelt’s Gott ging an die Spender, die mithelfen die Leistungen der Caritas für die hilfesuchenden Menschen aufrecht zu erhalten. Beim Totengedenken erinnerte man an den plötzlich verstorbenen Albrecht Euring. Diakon Thomas Volkmuth verband sein Geistliches Wort mit dem Lebensweg von Vinzenz Paul. Ein großes Anliegen war ihm die Mission, die er durch seine Hilfseinrichtungen ins Leben rief. Damit sei er einer der Gründer der Caritas, sagte der Diakon. Heute agiere diese Institution weltweit. Wie Vinzenz Paul müsse man die Not der Menschen sehen und handeln.

Kreiscaritasgeschäftsführerin Angelika Ochs sprach die Sparmaßnahmen des Bistums an. Im Kreisverband mit den Beratungsdiensten, die von den Sparmaßnahmen betroffen sind, habe man reagiert und verschiedene Sachkosten gestrichen genauso wie Personalkosten gesenkt. Stellvertretende Vorsitzende Angelika Zotter gab einen Einblick in die Veränderung bei den CaritasPaten. Zu dem Projekt Caritaspaten informierte Angelika Zotter, dass es aktuell 38 Paten gibt. Problematisch ist es im Raum Bad Königshofen, wo man die Anfragen derzeit nicht erfüllen kann. Hier werden Paten gesucht.

Zum Geschäftsjahr 2020 verwies Kreiscaritasgeschäftsführerin unter anderem auf die stark gestiegenen Kosten für Schutzmaterial, bedingt durch Corona. Erfreulich seien die Zuweisungen aus Bußgeldern sowie weitere Zuwendungen in Form von Spenden, vor allem von Stammspendern. „Sie alle haben uns nicht im Stich gelassen.“

Zum Jahresabschluss 2020 sagte sie: „Mit einem Jahresplus von 395.000 Euro habe man 2020 ein historisch gutes Ergebnis erzielt. Das allerdings sei den Sozialstationen St. Kilian in Mellrichstadt und St. Peter in Bad Königshofen zuzuschreiben. „So schöne Zahlen hatten wir noch nie“ sagte Kassenprüferin Johanna Saal-Unsleber, die mit Rita Rösch die Kasse geprüft und für einwandfrei befunden hatte. Einhellig entschied die Versammlung den Förderbeitrag der einzelnen Kirchengemeinde pro katholisches Mitglied bei einem Euro zu belassen. Nach wie vor übernimmt die Caritas dafür eine flächendeckende Versorgung.

Zum Haushalt 2022 erläuterte Angelika Ochs die einzelnen Bereiche. Die Sparmaßnahmen würden sich auf den gesamten Kreiscaritasverband mit den Beratungsdiensten auswirken. Klar sei aber schon jetzt, dass der Haushaltsplan 2022 mit einem, allerdings überschaubarem, Minus abschließt. Zu den Sozialstationen sagte Angelika Ochs, dass sowohl Mellrichstadt als auch Bad Königshofen voll ausgelastet sind. Konkret nannte sie die Sozialstation Bad Königshofen, die „auf einer Erfolgswelle schwimmt.“

Domkapitular Clemens Bieber (Vorsitzender Caritasverband für die Diözese Würzburg e.V.) dankte allen, die in der Verantwortung stehen. Zu Pfarrer Thomas Keßler gewandt meinte er, dass es richtig und gut sein, dass für solche Veranstaltungen auch der Kirchenraum genutzt wird. Man unterstütze damit den Dienst an den Menschen. Der Domkapitular sprach von einer gewaltigen Umbruchszeit „was uns als Kirche und in der Mitsorge betrifft.“ Die Kirche habe unter Papst Leo XIII. die soziale Frage entdeckt und weckte damit das Interesse der Menschen. Das Problem heute sei, dass es viele Mitbewerber gibt. Da sei dann oft nicht die Frage, wie kann ich helfen, sondern, was kann ich daran verdienen. Bei der Caritas komme diese Frage nicht auf. „Hier sieht man die Not der Mitmenschen und hilft.“ Clemens Bieber dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die er als „wandelnde Visitenkarte“ der Caritas bezeichnete.

Die gut vorbereiteten Neuwahlen der Vorstandschaft brachten dann folgendes Ergebnis: Vorsitzender bleibt Reiner Türk, seine Stellvertreterin ist Angelika Zotter, Seelsorger ist Diakon Thomas Volkmuth. Mitglieder des Caritasrates sind neben den gesetzten und berufenen Vertretern: Alois Heinisch, Helga Müller, Heribert Haßmüller, Walter Zeilbehr, Elisabeth Hauck, Alois Gensler und Dekan Andreas Krefft. Verbandsrevisoren sind Rita Rösch und Birgit Jahn. Im Vorstand der Caritasstiftung sind neben Reiner Türk und Stiftungsverwalterin Angelika Ochs, Angelika Zotter, Alois Gensler und Michael Reif. Als Vertreter für die Vertreterversammlung wurden Alfons Holzheimer und Angelika Zotter gewählt, Johanna Dietz vom Vorstand berufen.

Zuvor ehrte Domkapitular Clemens Bieber das scheidende Vorstandsmitglied Konrad Hutzler mit dem goldenen Kreuz der Caritas für seine ehrenamtlichen Tätigkeiten im Vorstand und verschiedenen Einrichtungen der Caritas seit über 30 Jahren. Die Geschäftsführung bedankte sich herzlich bei Vorstand und Caritasrat für das ehrenamtliche Engagement der vergangenen vier Jahre mit einem Kürbispräsent. Informationen gab Angelika Ochs dann noch zur geplanten Gründung einer katholischen Kita gGmbH. Sie wird Dienstleistung wie Geschäftsbesorgung für katholische Kindergärten anbieten. Die Versammlung stimmte nach eingehender Diskussion dafür, die katholische Kita gGmbH vorbehaltlich der Zustimmung des Ortsordinarius zu begründen. Domkapitular Clemens Bieber lobte Kreiscaritasgeschäftsführerin Angelika Ochs. Sie sei der treibende Motor, der dies als erste in der Diözese Würzburg umsetzt.

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