„Viele waren beteiligt und auch nötig, damit das Zukunftsprojekt in Betrieb genommen werden kann“, sagte Angelika Ochs, Kreisgeschäftsführerin der Caritas, bei der kleinen Feier im Rohbau am Lohweg 2. Das Konzept der PÜZ ist einzigartig und schließt eine Lücke im Bereich der häuslichen Pflege. Hier können Pflegebedürftige und Angehörige bis zu 21 Tage leben und üben, ob eine häusliche Pflege möglich ist. Dabei geht es auch darum, die Vereinbarkeit der Pflege mit Beruf und Familie zu testen.
Das Projekt, das die beiden „Erfinderinnen“ Johanna Dietz und Ulli Feder ersonnen haben, sei spannend, aufbauend und zukunftsgerichtet, so Ochs. Vorstand und Mitarbeiter haben sich für dieses Projekt engagiert, damit die Pflege nicht nur im Landkreis vorankommt. Das PÜZ soll nämlich beispielgebend für ganz Bayern sein.
Zum Richtspruch stiegen Zimmermann Daniel Eidenhammer von der Firma Handschuh Bedachungen aus Schweinfurt und Pflegedienstleiterin Ulli Feder dem PÜZ aufs Dach.
In seiner Grußadresse dankte der Landtagsabgeordnete Steffen Vogel der Caritas für die Idee, die hier geboren wurde und die bayernweit umgesetzt werden soll. Hilfe bot er an, da aufgrund der Verzögerung der Antragstellung eine Finanzierungslücke eingetreten sei und nun der Kostenrahmen nicht eingehalten werden könne. Im Landtag habe er einen Antrag eingebracht, damit diese Lücke geschlossen werden kann. Das Ministerium wolle der Caritas den Wunsch erfüllen, berichtete Vogel. Mit der Regierung von Unterfranken soll nun ein Weg gefunden werden, dass das Geld nach Mellrichstadt gelangt.
Zwei Probleme sprach Vogel an: Beim Bau gebe es eine Kostensteigerung von 50 000 Euro. Dann taucht noch die Frage auf, ob das Projekt abgeschlossen ist, wenn jemand die Einrichtung verlässt oder ob es noch eine weitere Anleitung der Angehörigen geben könne. Deshalb wurde in einem zweiten Antrag ein Fahrzeug als nützlich für die Einrichtung erachtet. Auch hier hofft er auf einen positiven Bescheid. Den Caritas-Verantwortlichen wünschte er weiterhin gute Ideen. Es werfe schließlich kein schlechtes Licht auf einen Abgeordneten, der aus einer sehr innovativen Region kommt, scherzte er.
Mellrichstadts zweiter Bürgermeister Thomas Dietz freute sich, dass hier etwas Besonderes entsteht. Die Idee und das Konzept seien hier in Mellrichstadt geboren, hier werde es umgesetzt, darauf sei die Stadt stolz. Auch der stellvertretende Landrat Josef Demar freute sich über die Entstehung des PÜZ. Es sei bekannt, dass der Landkreis zu den Top Ten in Bayern gehört. Während in Berlin über bessere Pflegeeinrichtungen verhandelt werde, wird in Rhön-Grabfeld schon gebaut. „Weil wir hier Leute mit Herzblut für die Pflege haben.“
Bankvorstand Tobias Herzog von der Volksbank Raiffeisenbank Rhön-Grabfeld überreichte zur Freude aller einen Scheck über 5000 Euro, um die Finanzierung zu unterstützen. Angelika Ochs strahlte angesichts der Finanzspritze und versprach, weiter innovativ zu bleiben. Die Eröffnung des PÜZ ist für Anfang 2019 vorgesehen.
©Brigitte Gburek