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Öffentlichkeitsarbeit:

Nach der feierlichen Einweihung des PÜZ am 29.04.2019 fand die erste Belegung am 01.07.2019 statt. In der Zwischenzeit bis zum ersten Einzug wurde das PÜZ für Öffentlichkeitsarbeit freigehalten. Bis dahin fanden zwei Tage der offenen Tür für interessierte Einrichtungen und ergänzende Dienste statt, die ebenso auf großes Interesse stießen wie der Tag der offenen Tür für die Bevölkerung am 09.05.2019. Im Rahmen der Verleihung des „Häuslichen Pflegepreises 2018“ wurde das Pflegeübungszentrum vom 16.05. – 19.05.2019 auf Fuerteventura vorgestellt.

Das Interesse der Öffentlichkeit, sowohl der politischen als auch der fachlichen, war enorm. Neben großen Trägern im Caritas- und Diakoniebereich haben Bundes- und Landtagsabgeordnete, die ehemalige Landtagspräsidentin Frau Barbara Stamm wie auch die Staatsministerin

für Digitales Frau Dorothee Bär sowie der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung Herr Andreas Westerfellhaus das PÜZ besucht. Neben immer angepassten Präsentationen wurden Kurz- und Fachflyer entwickelt insbesondere zum Ausbau der Netzwerkarbeit. Neben der Entsendung von Prospektmaterial an alle Fachorganisationen im Bereich des Standortes wurde die persönliche Ansprache dieser Organisationen notwendig und intensiviert. Eingebunden waren stets die offiziellen Stellen wie der Pflegestützpunkt und weitere Stellen. Es folgten Artikel in überregionalen Medien wie z.B. Seniorenratgeber und weitere Fachzeitschriften sowie ein Filmspot mit der Deutschen Fernsehlotterie.

 

 

Belegung:

Es stellte sich heraus, dass vor der Belegung ein erhöhter Zeitaufwand sinnvoll und notwendig ist, um den Aufenthalt individuell zu planen und eine korrekte und vollständige positive Aufnahme zu gewährleisten. Bei allen Belegungen fanden Schulungsmaßnahmen statt. Inzwischen haben 13 Menschen das PÜZ genutzt. Die durchschnittliche Verweildauer betrug 19 Tage (4 Einzelpersonen, 3 Ehepaare, 1 Familie).

Inhalte:

Das Konzept wurde ständig überarbeitet. Es stellte sich heraus, dass das PÜZ in einigen Fällen eine gute Alternative zur Kurzzeitpflege darstellt, auch um wohnumfeldverbesserte Maßnahmen in der Häuslichkeit umzusetzen. Eine leichte Verschiebung des Klientel hin zu Pflegebedürftigen ohne Angehörige ist zu erkennen. In diesem Zusammenhang wurde deutlich, dass die Schulungen für Pflegebedürftige selbst nicht von den Pflegekassen übernommen werden. Hier wurde ein Gutachten von Prof. Richter zum § 45 SGB XI eingeholt. Es stellt sich die Frage, ob die Führung eines Musterprozesses erfolgversprechend sein kann (Anfrage an Ministerium).

Finanzierung des laufenden Betriebs:

Wie vermutet sind momentan noch Eigenmittel des Trägers erforderlich, um die Investitionskosten, die laufenden Kosten und die Kosten der Schulungen zu decken.

Mit der AOK konnte eine Ergänzung zur bestehenden Rahmenvereinbarung § 45 SGB XI für die Schulungen für einen begrenzten Zeitraum getroffen werden. Andere Pflegekassen haben sich Einzelfallentscheidungen ausbedungen. Die nächsten Verhandlungen stehen ab März/April 2020 an.

Schulungen:

Als positiv erwies sich, die Schulungen zu teilen und verkürzte Zeiträume anzusetzen. Außerdem mussten die Schulungen zu unterschiedlichen Tageszeiten, je nach der Tagesverfassung der Patienten und Verfügbarkeit der Angehörigen, angesetzt werden.

AALs:

Bei den AALs ergab sich eine rasante Entwicklung, so dass Nachkäufe notwendig waren. Die AALs stießen bei der gesamten Öffentlichkeit auf großes Interesse wie auch bei der Fachöffentlichkeit und politischen Gremien.

Ein Schulungsblock AALs wird gerade neu erarbeitet. Über eine noch stärkere Integration der AALs in das Konzept wird aktuell diskutiert.

 

Tagesstruktur:

Im Bereich von Tages- und Pflegestruktur erwies sich die räumliche Nähe zur Sozialstation und Tagespflege als äußerst sinnvoll. Somit konnte auf die individuelle persönliche Situation unseres Klientel unmittelbar reagiert werden.

Erfolge der teilnehmenden Patienten:

Rückmeldungen von Nutzern des PÜZ bezogen sich auf die angenehme Atmosphäre, den wertschätzenden Umgang sowie die Professionalität der Mitarbeiter. Persönliche Erfolge konnten verzeichnet werden, z.B. die Förderung der Mobilität (Treppensteigen wieder erlernt!) und der strukturierte Umgang mit der Pflegesituation. Die Nutzung von Entlastungsangeboten brachte echten Mehrwert für die Angehörigen.

Nach einem Anschreiben an die Arbeitgeber der Region, die Pflegelotsen ausbilden, behandelten diese PÜZ als Alternative für berufstätige Angehörige. Die Pflegelotsen in den Betrieben wurden über PÜZ informiert.

Bei zwei PÜZ Nutzern wurden in der Häuslichkeit während der Zeit des Aufenthaltes Umbaumaßnahmen getätigt.

Bis auf einen Gast (Aufnahme Akutkrankenhaus) kehrten alle in die Häuslichkeit zurück.

Leitlinien:

Im Rahmen der Ausarbeitung der Leitlinien wurden umfangreiche Materialien zusammengetragen, hierbei handelt es sich zum Beispiel um:

  • Checklisten
  • Beherbergungsverträge
  • Maßnahmenpläne
  • Pläne zur Tagesstrukturierung
  • Verpflegungspläne
  • Schulungsmaßnahmen, etc. (siehe Mail vom 30.01.2020)

 

Netzwerkarbeit:

Am Auf- und Ausbau eines umfangreichen Netzwerks mit verlässlichen Partnern wird gearbeitet.

Erkenntnisse Prof. Truckenbrodt:

Die ersten acht Monate des Normalbetriebs zeigen, dass die Grundüberlegungen für das PÜZ richtig waren und das PÜZ angenommen wird. Dies ist insbesondere auch dem äußerst motivierten Team zu verdanken, das hierarchieübergreifend das PÜZ trägt. Es hat sich bereits jetzt herausgestellt, dass die Schulungen der Pflegebedürftigen im PÜZ ein wesentlicher Baustein des Gesamtkonzepts sind. Wichtig ist deshalb deren Finanzierung sicherzustellen.

Darüber hinaus kann es zur Erhöhung der Auslastung sinnvoll sein, die Zielgruppe auszuweiten. Hier könnte das intensive Kennenlernen einer AAL-Umgebung ein Ansatzpunkt zu sein. Dadurch erhalten ältere, aktuell noch nicht pflegebedürftige Menschen die Möglichkeit, z. B. vor einem geplanten Umbau ihres Wohnumfeldes die bereits vorhandenen technischen Möglichkeiten zum AAL in Ruhe im PÜZ kennenzulernen, anzuwenden und dann eine Entscheidung zu treffen, welche Hilfsmittel persönlich für sinnvoll erachtet werden. Es ist zu vermuten, dass diese Klientel bereit ist, ggf. auch aus einem überregionalen Umkreis zu kommen und einen Tagessatz zu entrichten, der zumindest die Betriebskosten deckt. Wünschenswert ist hierbei die Zusammenarbeit mit einem Partner, der die AAL Umgebung bereitstellt, pflegt und ggf. auch an die Klienten verkauft und bei Bedarf einbaut. 

Dieses Projekt wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege gefördert.

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