Ihre Kinderzeit und Jugendzeit hat Birgit Erb in ihrer Heimatgemeinde Weisbach verbracht, hat in der Gastwirtschaft ihrer Großeltern und später ihrer Eltern immer viele Kontakte zu Gästen gepflegt und kam so auch in die Nähe der Politik. Trotzdem sei ihr eigentlich nie in den Sinn gekommen, selbst in die Kommunalpolitik einzusteigen, wäre da nicht eine Nominierungsversammlung zum Gemeinderat im Jahr 1996 gewesen, welche in der elterlichen Gastwirtschaft stattfand. Sie habe als blutjunge Frau hinter dem Tresen gestanden, und tüchtig für den Getränkenachschub gesorgt. Und dann waren noch ein paar Lücken in der Aufstellungsliste. „Was is mit dir, Birgit“? Sie hat sich aufstellen lassen und wurde gewählt, der Anfang einer „Bilderbuchkarriere“, wie es Wolfgang Kitscha schmunzelnd kommentierte. Die nächste Sprosse der Karrierenleiter erklomm sie im Jahr 2004 mit der Wahl zur Bürgermeisterin, als Oskar Mangold nach Erreichen der Altersgrenze nicht mehr zur Wahl antreten konnte. Da war sie gerade mal 30 Jahre alt geworden, hatte sich gerade als Steuerfachangestellte ein solides berufliches Fundament geschaffen. Ob sie sich das Amt zutrauen würde, wurde sie damals von vielen Freunden gefragt. Sie hat. Ihre Berufserfahrung sei ihr schließlich von großem Nutzen gewesen, das Amt mit voller Kraft anzunehmen und gemeinsam mit dem Marktgemeinderat zukunftsorientierte Entscheidungen zu treffen.
Schon zwei Jahre vorher war sie für die CSU in den Kreistag eingezogen. Auch dort standen Entscheidungen an, welche für den Landkreis auch heute noch prägend sind, Sie nannte hierbei vor allem die Aufgabe der beiden Krankenhäuser in Mellrichstadt und Bad Königshofen und die Entscheidung für den neuen Standort am Rhönklinikum, wo in Zukunft die bestmögliche Versorgung der Bevölkerung gewährleistet sei. Schon im Jahr 2006 übernahm sie im Kreisverband Rhön-Grabfeld des Bayerischen Gemeindetages den Vorsitz, genauso wie wenig später in der CSU-Kreistagsfraktion. Auch in der Kreuzbergallianz, dem Zusammenschluss von fünf Gemeinden zu einem Zweckverband steht sie inzwischen an der Spitze.
„Und wie ist so das Verhältnis zu Markus Söder?“ Schelmisch lächelte Wolfgang Kitscha zu dieser Frage. „Wir kennen uns, wir respektieren uns und wir können mit den Entscheidungen der letzten Zeit für unsere Region gut leben“, schaute Birgit Erb ganz zuversichtlich in die Zukunft: „Disharmonie schafft nun mal keine Projekte“, machte sie auf die Diskussionen um einen Nationalpark in der Rhön deutlich und nannte die möglichen Behördenverlagerungen und den Standort für ein Biodiversitätszentrum als eine gute Zukunftsinvestition für die Rhön.
„Freizeit? Ist das bei so viel Engagement überhaupt noch möglich“? Trotz der vielen Verpflichtungen, ihren Freundeskreis und ihre kleinen privaten Hobbys möchte sie doch so weit wie möglich pflegen: „Und das gelingt auch“. Einen persönlichen Wunsch für die Zukunft hat Birgit Erb: „Gesund bleiben und mit aller Kraft helfen, dass sich die Gemeinde und die Region weiterhin gut entwickeln.
Und zum Schluss gab es noch was zum Schmunzeln. Als sie nämlich als frisch gewählte Bürgermeisterin beim Gelöbnis des Mellrichstädter Bundeswehrbataillons auf dem Marktplatz in Oberelsbach mit „exaktem Schritt“, dem Oberstleutnant und zackigem Militärmarsch die Ehrenformation abgeschritten hat. „Ich hab das Marschieren ja nie gelernt, das werde ich wohl nie vergessen“.
Zu Beginn gab es eine besondere Ehrung für Ursula Anders, welche sich seit neun Jahren mit voller Kraft in die Organisation des Erzählcafes eingebracht hat. Von Angelika Ochs, Kreisgeschäftsführerin des Caritas-Verbandes erhielt Anders eine Ehrenurkunde für ihre vorbildliche Tätigkeit im Dienst des Deutschen- wie auch des Diözesancaritasverbandes Würzburg. Anders habe sich der Gemeinschaft stets uneigennützig zur Verfügung gestellt
© Manfred Zirkelbach, Schönau a.d. Brend