Osama Albernawi, der vor zwei Jahren mit seinen Eltern und Geschwistern aus Syrien nach Deutschland geflüchtet ist, stellte eine orientalische Familie am Beispiel seiner eigenen Familie vor. Sehr anschaulich und offen erklärte er die vorgeschriebenen Regeln einer islamischen Familie und die Konflikte, die durch das Leben hier in Deutschland zwangsläufig entstehen. Dazu zeigte er einige Videos von Familienfesten, Geburtstagen, Fotos von den Häusern in seiner Heimat oder einen Ehevertrag, der für seine Schwester aufgesetzt wurde. Durch das Leben in Deutschland kommt es oft zu Konflikten mit den religiösen Traditionen.
So schilderte er die Probleme seiner jüngsten Schwester mit der Mutter, da sie sich entschieden hat das Kopftuch, den Hijab nicht zu tragen. Auch sein Konflikt als ältester Sohn die Verantwortung für die ganze Familie zu tragen, wie es die muslimische Religion und Tradition verlangt stößt in seinem alltäglichen Leben in Deutschland als Student der Physik an der Uni Würzburg oft an Grenzen.
Er zeigte zur Verdeutlichung der Schwierigkeiten vieler muslimischer Mädchen den Dokumentarfilm von Margarethe Steinhausen "Ehre, Stolz, Scham - Islam im Kiez". Ein Film über in Berlin lebende Musliminnen und die Arbeit des MaDonna-Mädchentreff für Gleichberechtigung und Integration. MaDonna Mädchenkult.Ur e.V. ist ein selbstständiger, weltanschaulich und politisch unabhängiger Verein zur Wahrung der Menschenrechte. Sozialarbeiterin Gabi Heinemann gibt jungen Mädchen und Frauen aus türkischen oder arabischen Familien Hilfestellungen für ein selbstbestimmtes Leben in Deutschland.
Nachdem am Ende alle Fragen beantwortet und eine rege Diskussion stattfand, bedankte sich Elke Storch vom Fachdienst Gemeindecaritas ganz herzlich bei Osama Albernawi und Dr. Monika Berwanger für ihr Kommen. Durch solche Veranstaltungen werden Toleranz und Offenheit in unserer Gesellschaft gefördert und Integration kann gelingen.
Der Studiennachmittag wurde in Kooperation mit dem Haus St. Michael, dem KCV Rhön-Grabfeld und dem Fortbildungsinstituts, sowie der KEB der Diözese Würzburg organisiert. Bei weiteren Fragen oder dem Wunsch sich ehrenamtlich zu engagieren, wenden Sie sich bitte an den Caritasverband für den Landkreis Rhön-Grabfeld e.V., Elke Storch, Gemeindecaritas, Telefon: 09771 / 6116 -23, Fax: 09771 / 6116 -33 oder E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.