Die Stiftung des Caritasverbands für die Diözese Würzburg ist eine der größten ihrer Art in Deutschland. Durch Spenden und Zustiftungen wächst sie weiter an. „Gegenwärtig macht uns – wie allen Stiftungen – die schlechte Zinslage zu schaffen“, erläuterte Gabriel Hüttner, langjähriger und erfahrener Verwalter der Stiftung. Man verfüge noch über einige Anlagen mit gutem Zinsertrag, aber für die Zukunft sehe es insgesamt eher kritisch aus, denn eine Stiftung lebe von den Erträgen.
Zahlreiche Anträge an die Stiftung
Dennoch freute sich der Stiftungsvorstand über viele wichtige, interessante und deshalb unterstützenswerte Projektanträge. Zum Vorstand gehören Domkapitular Clemens Bieber und Landtagspräsidentin Barbara Stamm als geborene Mitglieder. Pfarrer Werner Vollmuth und Schwester Lydia Wießler sind berufene Mitglieder des Entscheidungsgremiums.
Aktuell konnten über 286.000 Euro als Zuschüsse bewilligt werden. Angefangen bei wichtigen Einzelfallhilfen in persönlich prekären Situationen oder kleineren Wünschen, wie der Anschaffung von Großdruckbibeln für sehbehinderte Menschen in Senioreneinrichtungen oder eines Sinneswagens für Altenheime, bis hin zu Projekten, die über einige Jahre laufen werden und Zuschüsse von mehreren Zehntausend Euro benötigen. Dolmetscher werden gebraucht, die in der Asylsozialarbeit wertvolle Hilfe leisten können; Caritasvereine erhalten Zuschüsse, um ihre Arbeit für die Menschen in Stadt und Land gut und wirkungsvoll zu bewerkstelligen.
Wissenschaftliche Erkenntnisse fördern
Auch wissenschaftliche Projekte werden unterstützt, weil ihre Erkenntnisse für die Arbeit der Caritas in der Sorge um Menschen von Bedeutung sind. So sollen die Ergebnisse der aktuellen Studie „Spirituelle Ressourcen der Caritas “ auch anderen Verbänden und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die Untersuchungen von Prof. Dr. Dr. Michael N. Ebertz im Raum der unterfränkischen Caritas haben Pilotcharakter für die Kirche und ihre Caritas insgesamt. Schon jetzt häufen sich die Anfragen aus anderen Bistümern. Ebenfalls unterstützt wird ein Forschungsvorhaben zur Frage der Bedeutung von Werten und Religiosität von jungen Menschen mit Fluchterfahrung, das von der Universität Freiburg verantwortet wird. Hieraus werden wichtige Einsichten für die wertschätzenden Umgang beim Bemühen um Integration gewonnen.
Einsatz für die Altenhilfe
In einem weiteren Projekt geht es um die Entbürokratisierung in der ambulanten und stationären Altenhilfe. Das Projekt startete vor wenigen Tagen und trägt dazu bei, dass Pflegerinnen und Pfleger wieder mehr Zeit für ihre Patienten haben werden. Bereits die Auftaktveranstaltung hatte im vergangenen Jahr gezeigt, dass das Interesse überaus groß ist. Mit dem Aufbau einer Beratungsstelle für pflegende Angehörige wird der Kreiscaritasverband Rhön-Grabfeld unterstützt. Ein Bereich, der angesichts des demografischen Wandels immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Wichtiges Anliegen: Inklusion
Wenngleich alle Anträge bewilligt wurden, lagen einige dem Stiftungsvorstand besonders am Herzen. Dies gilt beispielsweise für ein Projekt zur Implementierung der einfachen Sprache, das durch die Caritas Don Bosco Berufsschule und ihren Leiter, Dr. Harald Ebert, angestoßen wurde. „Integration und Inklusion sind uns so wichtig, dass wir hier alles möglich machen, was in unseren Kräften steht“, würdigte Barbara Stamm den Antrag. Es dürfe nicht sein, dass junge Menschen in ihrer Ausbildung oder gar bei den Prüfungen scheitern, nur weil die Aufgabenstellung nicht verstanden werde, sagte Stamm, die als Präsidentin des Bayerischen Landtags mit ähnlichen Aufgaben betraut ist. Mit der Stadt Würzburg, der Universität und der Industrie- und Handelskammer konnten gute Kooperationspartner und Begleiter des Projektes gewonnen werden. Das Antragsvolumen liegt bei mehr als 100.000 Euro.
Vielfalt ist Markenzeichen
„Die große Zahl der Anträge zeigt uns immer wieder, wie vielfältig die Caritasarbeit und wie groß das helfende Netzwerk in unserem Bistum ist“, fasste Domkapitular Clemens Bieber die gut zweistündige Sitzung zusammen. Letztlich sei die Vergabe von Geldmitteln nie Selbstzweck, sondern im Sinne der Menschen, besonders der benachteiligten und hilfsbedürftigen.
Die nächste Sitzung des Stiftungsvorstands findet im Juli statt. Anträge an die Stiftung können Sie hier stellen. Sie wollen die Caritasarbeit durch eine Zustiftung fördern. Wir beraten Sie gerne.
Kontakt
Gabriel Hüttner. Stiftungsverwaltung
Tel.: 0931 386-66692
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